Jugendliche bekommen Zugang zur Heimathistorie
„Unser Bestreben ist es, neben der Erforschung der Regionalgeschichte und wechselnden Ausstellungen zu verschiedenen Themen mit der Geschichtswerkstatt insbesondere den Jugendlichen einen Zugang zur Heimatgeschichte zu verschaffen“, erläuterte Pastor Wilhelm Timme das Projekt der Kirchengemeinde Wittlohe „Netzwerk Kirchlinteln – Unsere Geschichte entdecken“, das vor einem
Jahr offiziell gegründet worden war.
Um interessierten Gästen den Projektstand sowie den Fortgang näher zu erläutern, hatte die Kirchengemeinde gestern nach dem Gottesdienst zu einem Tag der zeitgeschichtlichen Werkstatt eingeladen. Hier wurde Kira Georg aus Hohenaverbergen vorgestellt, die ab dem 1. August 2016 ihr freiwilliges Soziales Jahr in der Kirchengemeinde absolviert. Bereits als Konfirmandin hatte sie sich engagiert. Als ihre Aufgabe sieht sie es, insbesondere junge Menschen für das Projekt zu begeistern und zum Mitmachen zu inspirieren.
Im Einvernehmen mit dem Team um Pastor Wilhelm Timme vom Kirchenvorstand Wittlohe soll eine Kooperation mit der Oberschule in Kirchlinteln und den Verdener Gymnasien angestrebt werden, wo die Studentin in Workshops mit den Schülern einen sorgfältigen Umgang mit Fakten und Quellen vermittelt, damit diese lernen, den Zeitgeist zu erfassen und besser verstehen zu können. Und da die Geschichte der Heimat immer auch ein Spiegelbild der großen Ereignisse auf der nationalen und europäischen Bühne ist, steht für September eine Berlinreise auf dem Programm.
Im Verlauf der Tagung erläuterten Wilhelm Hogrefe und Sonja Buhl-Dencker die geplanten Maßnahmen rund um das Kapitelhaus, deren Umsetzung aber von der Finanzierung abhängig sei. Unter anderem sei es das Ziel, durch bauliche Maßnahmen einen Raum für die Arbeit mit den Jugendlichen sowie Räume für wechselnde Ausstellungen und empfindliche alte Dokumente zu schaffen. In diesem Zusammenhang betonte Timme, dass es bereits finanzielle Unterstützung gegeben habe, aber die Suche nach weiteren Fördermitteln anhalte.
Wertvolle Bücher für die Geschichtswerkstatt überreichte Pastor Christian Steinwede. Neben Büchern aus der Bibliothek des Pastors Georg Möhlenbrok, der von 1842 bis 1875 als Seelsorger in der Jakobi-Kirchengemeinde tätig gewesen war, war es ein wertvoller Foliant aus der Zeit vor 1742, der vom Küster Tegeler bei einem Brand gerettet worden war. Schließlich wurde in einem Zeitzeugenfilm über die Flucht und den Neuanfang der Familie Oppat berichtet. Rudi Manke aus Luttum erzählte von der Vertreibung aus der Heimat, und einen aktuellen Bericht über seine Flucht gab es von einem Sudanesen. 8. Mai 2016
Quelle: Bericht aus der VAZ von Harald Röttjer