"Verfolgung ist ein topaktuelles Thema"
Bei herrlichem Herbstwetter besuchten 27 Konfis die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Begleitet wurde die Gruppe von Pastor Timme sowie jugendlichen und erwachsenen Teamern. Die große Gruppe trat die Fahrt gemeinsam in einem von Uwe Roggatz und Maren Pötter
gesponsorten Bus an. Uwe Roggatz, Geschäftsführer der Verdener Walsroder Eisenbahn, ließ es sich nicht nehmen, den Bus selbst zu fahren.
Startpunkt des Besuches war an der Verladerampe, sechs Kilometer vom ehemaligen KZ entfernt. Dort ist ein historischer Güterwaggon der Reichsbahn zu sehen, in dem die Gefangenen nach Bergen-Belsen gebracht wurden.
Ein kurzer Verbleib im Inneren des Waggons mit der ganzen Gruppe in Kombination mit Informationen über die Bedingungen beim Transport löste bei den Jugendlichen Betroffenheit aus.
Beim anschließenden Aufenthalt auf dem Gelände der eigentlichen Gedenkstätte teilten sich Teamer und Konfis in drei Gruppen auf. Sie suchten das Außengelände mit den Massengräbern und Gedenktafeln sowie das ehemalige Lagergelände und schließlich die große Dokumentationshalle auf.
Das bewusst nüchtern konzipierte Gebäude der Gedenkstätte und die friedlich wirkende Heidelandschaft auf dem Gelände bei wunderschönem Herbstwetter standen in krassem Gegensatz zu den schrecklichen Verbrechen, die von 1940 bis 1945 an dieser Stelle verübt wurden. Im Laufe des Rundganges lasen die Teamer Berichte von überlebenden Kindern vor.
In der Gedenkstätte konnten Videosequenzen von Überlebenden und Zeitzeugen angeschaut werden. Die Interviews hinterließen ebenso wie die Filme der englischen Soldaten nach der Befreiung des Lagers im April 1945 bleibende Eindrücke.
Zum Abschluss kam die ganze Gruppe im Haus der Stille zusammen, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Auf dem Gedenkstein in der Halle der Stille wurde eine Kerze angezündet und alle konnten kurze Gedanken aufschreiben und diese auf dem Stein ablegen.
„Ich bin davon berührt, dass sich so viele der Jugendlichen freiwillig auf diese nicht ganz einfache Exkursion in die Vergangenheit eingelassen haben. Die Erinnerungskultur hat viele Facetten und mit dem Besuch der Gedenkstätte tragen wir hoffentlich dazu bei, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen. Verfolgung und Ausgrenzung sind gerade topaktuelle Themen, die auch im Leben der Schülerinnen und Schüler bekannt sind“, so Pastor Timme.
Der Ausflug endete mit einem Picknick auf dem Hof der Familie Timme in Bergen. Dann ging es mit dem Bus wieder zurück nach Wittlohe.