Einmal im Jahr fährt das KU-Team mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden in die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen Belsen. Der Besuch ist freiwillig und wird vorher bei einem Treffen vorbereitet.
Ein Bericht von Clarissa Plagge, Konfirmandin des Jahrganges 2021/2022:
Fahrt zur Gedenkstätte Bergen Belsen: Am 18.09.2021 fuhren wir morgens mit dem Bus nach Bergen Belsen. Zuerst hielten wir bei einem früheren Bahnhof (Rampe)wo die Züge mit den Juden ankamen. Wir haben dort einen Wagon gesehen,mit dem die Juden zu den KZs gebracht worden. In dem Wagon waren unten auf dem Boden kleine und etwas größere Kästchen abgeklebt. In diese Kästchen mussten wir uns reinstellen, genauso wie die Menschen damals. In diesen Kästchen mussten die Menschen stehen bleiben, dort musssten sie auch essen, trinken, schlafen und auf Toilette gehen. Leichen von auf der Fahrt verstorbenen wurden rausgeworfen oder liegen gelassen. Wir hörten die Geschichte von Yvonne Koch, einem 12-jährigen Mädchen, das alleine nach Bergen Belsen kam und dort einen Teil ihres Lebens verbrachte. Auf dem Bahnhof, der jetzt vom Militär genutzt wird, standen auch einige Infotafeln über Juden, die dort ankamen. Anschließend fuhren wir zur Gedenkstätte wo wir die ganze Zeit neben einem Fussweg, (Weg der Erinnerung), den die Juden 6 km von der Rampe mit ihrem Gepäck zum Lagereingang laufen mussten. An der Gedenkstätte wurden wir in drei Gruppen geteilt. Meine Gruppe ging zuerst auf den Friedhof. Dort konnten wir sehr viele Massengräber sehen, Gedenksteine für Menschen oder Familien, die im KZ gestorben sind, u.a. von Anne Frank und ihrer Schwester Margot und ein Denkmal. Dann ist meine Gruppe in das Museum gegangen, dort konnte man viele Sachen sehen, die die Juden dort verloren haben oder die ihnen abgenommen wurden wie z. B. kaputte Brillen, altes Besteck, Schuhe, Kleidung, Spielzeug und Zahnersatz, auch Tafeln mit Geschichten über das Schicksal einzelner Personen oder Familien waren dort. Dann ging es weiter zu den früheren Räumen z. B. der Küche und zu den früheren Toiletten (Latrinen) gegangen. Danach sind wir noch ins Haus der Stille gegangen und jeder durfte seine Gefühle auf einen Zettel schreiben und wir beteten das Vaterunser.