Kritik an der Überflussgesellschaft
Die Erntekrone aus Hohenaverbergen zierte zum Erntedankgottesdienst in der Wittloher Kirche den Altarraum. Die Kirche und der Eingangsbereich waren von einigen Hohener Bürgern festlich mit Feld- und Gartenfrüchten dekoriert worden. Zahlreiche Besucher hatten sich zu diesem Gottesdienst mit Pastor i. R. Christian Steinwede eingefunden. Drei Erntepaare waren vertreten: Das Paar des vergangenen Jahres, Stefanie Zitelmann und Lennard Müller, sowie des kommenden Jahres,
Melina Hugo und Jonas Schilling, und natürlich das aktuelle Paar. Den Platz von Bräutigam Ivan Baldi musste diesmal allerdings Gregor Intemann als Vertretung einnehmen. Die Erntebraut Selina Dittmer sprach zu Beginn des Gottesdienstes das Erntegebet.
Seitens des Kirchenvorstandes begrüßte Susanne Dittmer die Besucher und dankte dem mitwirkenden Posaunenchor und dem Jakobichor sowie Organistin Karin Hartmann für die Gestaltung des Gottesdienstes.
In seiner Predigt mahnte Steinwede eine gerechte Verteilung der Nahrung an und kritisierte die „Überflussgesellschaft“, in Europa. Auch hier gebe es immer noch genügend Menschen, die Sorge um ihr täglich Brot hätten, aber in anderen Teilen der Welt würden noch Millionen Menschen tatsächlich hungern – oder sogar am Hunger sterben.
Ihn würde es immer ärgerlich machen, wenn die Nahrung wegen der erreichten Mindesthaltbarkeit vernichtet werden müsse, anstatt diese vielen Tonnen Nahrungsmittel kostengünstig oder kostenfrei den Bedürftigen zur Verfügung zu stellen.
Schließlich würdigte Steinwede noch das Engagement in der Landwirtschaft, denn zur Erntezeit gebe es keinen Acht-Stunden-Tag, es werde von morgens früh bis in die Nacht hinein gearbeitet, um die Versorgung der Menschen sicherzustellen. Text: H. Röttjer 6. Oktober 2013