Am Erntedankfest ist es in der Wittloher Kirchengemeinde eine schöne Tradition, dass die umliegenden Dörfer abwechselnd die Kirche schmücken. In diesem Jahr haben die Bewohner aus Armsen unter der Federführung des Heimat- und Kulturvereins zusammen mit Konfirmanden die Vielfalt der Erntegaben liebevoll präsentiert. Einen ersten Eindruck konnten sich die zahlreichen Besucher bereits während des Gottesdienstes machen und belohnten diesen mit einem Applaus.
In der Begrüßung berichtete Pastor Wilhelm Timme etwas betrübt, das sich erstmalig kein Erntepaar gefunden hat, das das Erntegedicht vorträgt. Mit dem Begriff „fehlende Jugendliche“ spannte er den Bogen zu einem weiteren Höhepunkt des Tages.
Ein weit angereister Gast wurde empfangen. „Vermutlich wird Nosipho Beverly Molefe aus Nquthu in Südafrika, nie wieder hierher kommen“, mutmaßte der Wittloher Pastor. Die 47-Jährige ist eine von neun Delegierten aus dem Partnerkirchenkreis Shiyane, die derzeit den Kirchenkreis besuchen. Der Besuch steht unter der Prämisse, Erfahrungen in der kirchlichen Jugendarbeit auszutauschen. Dabei wies Timme darauf hin, dass es diesseits und jenseits des Äquators lohnenswert sei, über diese Thematik nachzudenken.
Bevor der Gast ein Grußwort sprach, stimmte Kirchenvorsteherin Maren Pötter mit einer gedanklichen Reise nach Südafrika ein. Anschließend übersetzte sie die Dankesworte, in denen sich die Südafrikanerin für die Unterstützung der 50 Patenkinder bedankte. Als Anerkennung überreichte Nosipho eine Kerze mit dem Wunsch, dass sie immer in den Herzen der Menschen brennen möge.
In der Erntedankpredigt ging Pastor Timme auf die aktuelle Krise der Milcherzeuger ein. Er betonte, dass es mit dem Einbruch des Milchpreises zunehmend schwerfällt, am Erntedankfest voller Hoffnung nach vorne zu blicken. Ermutigte aber mit der hoffnungsvollen Überzeugung: "Dass man zwar nicht in die Zukunft schauen, aber Zukunft bauen kann".
Bei wunderschönem Spätsommerwetter wurde im Anschluss noch der neue Parkplatz, gegenüber der Kirche, eingeweiht. Vom Kaffeeteam mit Sekt, Saft und Kaffee verwöhnt, genossen es die Besucher den Vormittag in der herrlichen Sonne ausklingen zu lassen.
Foto oben rechts: Pastor Wilhelm Timme, Maren Pötter und Nosipho Beverly Molefe sangen gemeinsam mit der Gemeinde ein afrikanisches Segenslied. 4. Oktober 2015